Welche Rolle soll das Bildungsmanagement zukünftig einnehmen? In den letzten Jahren war die Positionierung als Business Partner (in Anlehnung an das Mitte der 90er Jahre durch Ulrich bekannt gewordene Konzept des HR Business Partners), der sowohl als Strategieimplementierer als auch als Strategieentwickler eine bedeutende Rolle innerhalb des Unternehmens einnimmt, vom Bildungsmanagement stark gefordert worden. Die deutlichen Rufe nach einer alleinigen Fokussierung auf diese Rolle sind bereits in der Trendstudie 2010 leiser geworden. Neben der Rolle des (strategischen) Business Partners ist die des Change Agents und des Impuls-/Ideengebers von Bedeutung. Die Entwicklung der eigenen Rolle ist sehr breit angelegt: hin zu einem Lernunterstützer, der die Ansprüche vielfältiger Stakeholder aufnimmt, ein hohes Ansehen im Unternehmen geniesst und in flexiblen Strukturen als Coach, Berater und Impulsgeber bedarfsorientiert agiert. Die aktuellen Ergebnisse der Trendstudie N°4 unterstreichen diesen breiten Ansatz. Gleichzeitig wird er einen Schritt weiter gedacht. Es geht nicht mehr darum, die Position zu finden, sondern vielmehr zu professionalisieren. Beispielsweise in dem das, was getan wird, auch mit mehr Qualität verbunden wird. Auch die Beurteilung der Themen Kompetenzmodell, Qualifizierung und Unterstützung des Bildungspersonals für die Bewältigung veränderter Rollenanforderungen unterstreichen diese Beobachtung. Die Trendstudie macht es also deutlich: die Professionalisierung des Bildungsmanagements in Unternehmen ist ein bestätigter Trend.
Aus diesem Grund nehmen wir das Thema im Rahmen des Post-Conference Workshops des diesjährigen scil Kongresses in den Fokus. Unter dem Motto „Innovation Spaces for Learning Professionals“ werden wir sehr unterschiedliche „Spaces“ initiieren, in denen Learning Professionals, die mit dem Thema verbundenen Fragen reflektieren, im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen diskutieren und für sich selbst weiterdenken können, zum Teil auf sehr kreative Art und Weise. Es wird diskutiert werden, welche Rollen es wahrzunehmen gilt, welche Trends aus einer professionellen Perspektive relevant sind, wo die Entwicklung hin geht und wie die Professionalisierung konkret gestaltet werden kann. Als Highlight des Workshops begrüssen wir Frau Dr. Diana Seibold von der Allianz SE als Expertin, die uns zum einen im Rahmen einer Präsentation einen Einblick gibt, wie sie das Thema sieht, zum anderen für einen informellen Austausch mit den Teilnehmenden zur Verfügung steht. Ich freue mich auf die Veranstaltung. Falls Sie auch Lust bekommen haben – Anmeldungen zum Post-Conference-Workshop sind noch möglich unter http://www.scil.unisg.ch/en/scil+Congress/Anmeldung+zum+Kongress.aspx.
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