(Generative)KI ist – wenig überraschend – ein Schwerpunktthema des EDUCAUSE Horizon Reports Teaching and Learning Edition 2024. Der Report beinhaltet u.a. Abschnitte zu Nutzungs- bzw. Einsatzszenarien für (Gen)KI im Kontext der Hochschullehre sowie zur Entwicklung von KI-Kompetenz.
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Vor wenigen Tagen hat EDUCAUSE die Ausgabe 2024 des Horizon Reports (Teaching and Learning Edition) veröffentlicht. Die Methodik und die Struktur des Reports haben sich gegenüber den Vorjahren (hier unsere Zusammenfassungen zu früheren Reports) nicht wesentlich geändert. Es werden zunächst verschiedene Trends (social, technological, etc.) und ihre Implikationen für Hochschulbildung beschrieben und dann zentrale Technologien und darauf bezogene Praktiken behandelt.
KI als Schwerpunktthema
In der Ausgabe 2024 findet sich im Abschnitt zu Trends allerdings ein eigenes Kapitel zu KI, das seinerseits wiederum in Abschnitte zu diesen Trends (social, technological, etc.) untergliedert ist. Dies zeigt, welche Bedeutung den Entwicklungen im Bereich der KI zugemessen wird. Dabei wird aber nicht systematisch zwischen KI und generativer KI unterschieden, sondern eher breit und allgemein formuliert. Die Kernaussagen zu diesem Kapitel sind die folgenden:
AI is changing the way we communicate.
AI tools have growing potential to reshape pedagogy and student experiences.
AI is increasingly having an impact on the economy and workforce.
AI is increasingly being used to address climate change and sustainability issues.
The potential for the use of AI in politics is growing.
Nutzungs- bzw. Einsatzszenarien für (Gen)KI
Im Abschnitt “Key technologies and practices” geht es in einem ersten Abschnitt um die Herausforderung, geeignete Nutzungs- bzw. Einsatzszenarien für KI zu identifizieren. Als Beispiele werden u.a. ein Buch zu KI-unterstütztem Lerndesign angeführt, eine Initiative der Carnegie Mellon Universität zu “Generative AI Teaching as Research (GAITAR)” oder ein Projekt der Universität Boston zu den Folgen von generativer KI für akademisches Forschen und Schreiben.
Entwicklung von KI-Kompetenz – auch in Prüfungen
In einem zweiten Abschnitt geht es darum, wie die Entwicklung von “AI Fluency” (KI-Kompetenzen) an Hochschulen gefördert werden kann.
“AI is our new internet or World Wide Web. It’s a complex, ubiquitous technology that requires ongoing study and engagement to manage and to responsibly and creatively deploy.”
(…)
“Student AI fluency will be critical for workforce development. These skills need to be embedded in discipline-specific courses as well as general education courses.”
Unter den dort angeführten Ressourcen findet sich Dokumentationen zu Projekten der Curriculumsentwicklung ebenso wie eine Sammlung von Prüfungen, die im Rahmen des “Generative AI and Assessment (GAIA)”-Projekts in Kanada entwickelt wurden. Verschiedene der dort aufgeführten Prüfungen ermutigen entweder die Studierenden, für die Bearbeitung des Auftrags Werkzeuge wie ChatGPT zu nutzen, oder sie geben konkrete Anforderungen für die Nutzung von GenKI vor. Hier zwei Beispiele:
Use of Generative AI (GenAI):
You are encouraged to use GenAI tools, like ChatGPT, to assist with this assignment. This can be for brainstorming ideas, structuring your paper,or even drafting content.
Submission Components:
You must submit the following:
The prompt you provided to the AI.
The output produced by the AI.
Your final edited paper.
Note: Each of these components should start on a separate page. And use subheadings.
In this assignment, you develop a prompt designed to elicit a 1000-word analysis of a medieval subject
(from the course term list). Administer that to a Generative Text Artificial Intelligence (AI). After at most three refinements, assess the output as a work of history. Justify this relying on two published works of scholarship from the university library.
Weitere Abschnitte in diesem Teil des Reports behandeln u.a. Herausforderungen wie Fairness und Inklusivität, Datensicherheit und Datenschutz sowie der Umgang mit Falschinformationen.
Zukunftsszenarien
Im abschliessenden Teil des Reports werden wie in den Vojahren verschiedene Zukunftsszenarien skizziert und gegeneinander gestellt:
- Growth: Workforce-driven higher education
- Collapse: Higher education’s political tides
- Constraint: Data-restricted higher education
- Transformation: Individualized higher education
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EDUCAUSE (2024): 2024 EDUCAUSE Horizon Report. Teaching and Learning Edition.
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