ChatGPT & Co sind auf dem Weg, zu ständig verfügbaren persönlichen Assistenzsystemen für vielfältige Aufgaben zu werden. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit diesen Systemen erfordert u.a. Wissen (Funktionsprinzipien, Limitationen), Veränderungsbereitschaft und die Fähigkeit zur zielorientierten Gestaltung des Zusammenwirkens. Dies gilt auch für den Bereich der Bildung.
Im Rahmen des diesjährigen Kursleiter:innen Events der Lernwerkstatt Olten war ich eingeladen, das inhaltliche Programm beizusteuern. Die Veranstaltung fand im Verkehrshaus Luzern statt und stand unter dem Motto: “ChatGPT & CO als persönliche Assistenzsysteme in Arbeits- und Lernwelten”.
Mein Beitrag bestand aus drei Teilen: zunächst einem orientierenden Input zu generativer KI, Veränderungen in der Arbeitswelt und Nutzungsszenarien im Kontext von Bildung; anschliessend eine Workshop-Phase bei der die Teilnehmenden in zwei Runden verschiedene Nutzungsszenarien exploriert und erprobt haben; schliesslich noch eine kurzer Einblick in Beispiele aus meiner eigenen Praxis.
Die Kernpunkte aus meiner Sicht waren die folgenden:
- Unsere Arbeitswelt verändert sich und wir müssen Menschen auf eine Arbeitswelt mit “intelligenten” Assistenzsystemen vorbereiten.
- Das Arbeiten mit “intelligenten” Assistenzsystemen wird zum “neuen Normal” (u.a. Microsoft Copilot)
- Damit wir erfolgreich mit diesen “intelligenten” Assistenzsystemen arbeiten können braucht es
- Veränderungsfähigkeit,
- Expertise in der Gestaltung des Kooperationsprozesses mit generativen KI-Applikationen (mehr dazu hier),
- Sensibilität für damit verbundene ethische und sicherheitstechnische Herausforderungen.
- Insbesondere aber braucht es Wissen zu und Erfahrung mit generativen KI-Applikationen:
- Funktionsprinzipien (wahrscheinlichkeitsbasierte Produktion eines Tokens nach dem anderen, Umfang Kontext-Fenster, etc.)
- Wofür sind sie optimiert? (ChatGPT: nicht für korrekte, sondern für gefällige Ausgaben)
- Gestaltung von Prompts (z.B. Mega-Prompts – mehr dazu und Beispiele hier)
- Im Kontext Bildung stehen folgende Anwendungsfelder im Vordergrund:
- Nutzung durch Lehrpersonen / Autor:innen (z.B. Erzeugen von Ideen für Unterrichtsplanungen);
- Nutzung durch Autor:innen (z.B. Erzeugen von Kurs-Materialien oder ganzen Kurs-Einheiten);
- Nutzung durch Lernende (z.B. als personalisierter Tutor);
- Gestaltung von Leistungsnachweisen / Prüfungen (z.B. Teilnoten für Dokumentation und Reflexion des Erarbeitungsprozesses mit generativen KI-Anwendungen).
Der Nachmittag war intensiv und konzentriert, sowohl im Hinblick auf den Impuls als auch im Hinblick auf die explorative Arbeit der Teilnehmenden.
Geendet haben wir mit einem Blick auf diese beiden Bilder und einer kurzen Diskussion dazu:
Hier noch ein Auszug aus den Folien, die ich für meinen Beitrag und den Workshop-Teil vorbereitet hatte:
Daniel Herzog, CEO Lernwerkstatt Olten says
Vielen Dank für deinen tollen Input und Workshop an unserem Kursleiter/innen-Event, lieber Christoph. Der jährliche Weiterbildungsanlass für unsere Kursleitenden war zusammen mit dir ein voller Erfolg. Du hast uns einen guten Überblick über KI in der Bildung gegeben.
Christoph Meier says
Sehr gerne, lieber Daniel – es war mir ein Vergnügen mit euch an diesem Thema arbeiten zu können!