Kürzlich ist die 20. Ausgabe des Towards Maturity bzw. MindTools L&D Benchmark Reports erschienen. Er enthält einen Rückblick auf die Entwicklungen in den letzten 20 Jahren und interessante Übersichten nicht nur zu den eingesetzten Technologien, sondern auch zu den Kompetenzen in betriebsinternen L&D-Teams.
In 2003 hat Laura Overton die erste Benchmarking Studie (“Towards Maturity Benchmark”) im Bereich des betrieblichen Bildungsmanagements durchgeführt. Die zentrale Frage damals war: “Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Projekte und Initiativen im Bereich ‘digitales Lernen’ ?”
Seit 2017 werden diese Benchmarking Studien von Emerald / MindTools for Business weitergeführt. Im Juli wurde der 20. Bericht veröffentlicht, der sich vor allem einem Rückblick auf 20 Jahre digitales Lernen in Unternehmen und Organisationen widmet: Learning and Development in organizations: reflecting on 20 years of research.
Der knapp 40-seitige Bericht enthält eine Timeline mit wichtigen Wegmarken zum digitalen Lernen, einen Rückblick auf die Ausprägungen des ‘Learning Maturity Index’ über die letzten 20 Jahre, ein Kapitel mit Übersichten zu den eingesetzten Technologien, ein Kapitel über Social Media und ein Kapitel über Social Learning.
Nutzung von Lern-Technologien
Einige der Übersichten aus dem Kapitel zu den eingesetzten Technologien finde ich sehr interessant – nicht zuletzt mit Blick auf die Zeitspanne, die überblickt wird:
Entwicklungsformate: Präsenz – Blended – Online
Da im Zusammenhang mit neuen (Lern-)Technologien immer wieder von “Revolution” und “radikalen Umbrüchen” die Rede ist, finde ich es hilfreich, wenn Veränderungen über längere Zeitreihen aufgezeigt werden können. Etwa dazu, wie sich der Anteil von Präsenzlernen gegenüber Online-Lernen verändert:
Kompetenzen der internen L&D-Teams
Sehr interessant fand ich auch die nachfolgende Darstellung zu den verschiedenen Kompetenzen, über die L&D-Teams inhouse verfügen. Dabei werden verschiedene Reifegrade von L&D-Teams unterschieden (“Stage 1” etc.):
Fazit: Technologien als Herausforderungen
Die Autor:innen bilanzieren am Ende des Berichts unter anderem, dass es für Bildungsverantwortliche und ihre Organisationen eine grosse Herausforderung darstellt, neue Technologien zu verstehen, deren Potenzial für Bildung und Entwicklung einzuschätzen und dieses Potenzial dann auch zu heben:
the biggest challenge and opportunity for L&D over the last 20 years has been related to technology. The data shows that organizations have been slow to keep up with rapid advances (…) It seems that many organizations haven’t had the capabilities in place to support the evolving learner – one who now cares more about being able to access resources at the point of need and not in a formal, classroom setting. These organizations have grappled since the beginning of this study with stakeholders who are reluctant to adapt to new ways of doing things. Part of the difficulty for organizations is that they don’t fully understand the potential of some technologies for learning such as social media
Ein Fazit, das mir auch mit Blick auf die Entwicklungen im Bereich generative KI zutreffend zu sein scheint.