Im Rahmen einer Online-Konferenz der Learning Guild hat Mike Taylor Werkzeuge vorgestellt, die Bildungsverantwortlichen die Arbeit erleichtern können: durch teilautomatisierte Inhalte-Erstellung, durch das Verknüpfen von Lern-Anwendungen und durch das Entwickeln von Lernanwendungen ohne Programmier-Kenntnisse.
“Pushing the e-learning envelope” – so lautete der Titel der letzten zweitägigen Online-Konferenz der Learning Guild Anfang Juni. Das passte für mich gut, da bald unsere Summer School “Digitale Plattformen und Werkzeuge für Bildungsverantwortliche” beginnt. Themen der Online-Tagung waren unter anderem:
- Storyboarding in Miro
- Building branching scenarios with Twine
- Hacking Storyline 360
- Using UX methods
- Using xAPI to personalize content
Interessant fand ich die Session von und mit Mike Taylor, in der drei Themen behandelt wurden:
- Inhalte schneller und einfacher erstellen mit KI-unterstützten Werkzeugen,
- Werkzeuge verküpfen und automatisieren,
- Lernanwendungen ohne Programmier-Kenntnisse entwickeln.
Inhalte schneller und einfacher erstellen mit KI-unterstützten Werkzeugen
Im ersten Teil seines Beitrags verwies Mike Taylor auf verschiedene Werkzeuge, die beim Erstellen von Inhalten unterstützen können. Beispiele sind Murf.ai (eine text-to-speech engine mit qualitativ sehr hochwertigem output) sowie Type Studio und Descript. Die beiden zuletzt genannten Lösungen ermöglichen es, auf der Grundlage automatisch erstellter Transkripte die zugrunde liegenden Audio- oder Video-Dateien in sehr einfacher Weise zu editieren. Descript ermöglicht es ausserdem, im Transkript Korrekturen vorzunehmen und diese dann wiederum als Audio- oder Video-Dateien auszuspielen (overdub). Auf diese Weise können kleinere Korrekturen und Aktualisierungen an bereits erstellten Podcasts oder Lernvideos vorgenommen werden.
Werkzeuge verküpfen und automatisieren
In einem zweiten Teil zeigte Mike Taylor auf, auf welche Weisen Anwendungen und Werkzeuge miteinander verknüpft werden können: über Plugins bzw. Add-ins, über Marktplätze (z.B. den Zoom Marktplatz für Erweiterungen) oder über Automatisierungen gemäss des IFTTT-Prinzips (If This Then That). Relevant ist dies, wenn Bildungsverantwortliche nicht mit integrierten Plattformen arbeiten, sondern mit einer Reihe von Einzelwerkzeugen wie etwa mit Google-Sheets, einem Newsletter-Tool und einer Webinar-Umgebung und Aktionen in einer dieser Umgebungen Folgeaktionen in einer anderen auslösen sollen.
Lernanwendungen ohne Programmier-Kenntnisse entwickeln
So, wie die Verbreitung von iPhones und iPads dem Phänomen des “Citizen Journalism” Auftrieb gegeben hat, so erwartet Mike Taylor dass die Verbreitung von NoCode-Plattformen und Werkzeugen einer “Citizen Developer”-Bewegung Auftrieb geben kann. NoCode-Lösungen (vgl. z.B. nocode.tech) ermöglichen das Erstellen von Software und Webanwendungen ohne dass man dafür eine Programmiersprache beherrschen muss.
Beispiele, auf die Mike Taylor strukturiert diesen Raum in Anwendungen, die eher auf das User Interface Design (UI) ausgerichtet sind, Anwendungen, die eher auf das Datenmanagement ausgerichtet sind, und Anwendungen, die eher auf Automatisierung ausgerichtet sind (sowie auch die Schnittflächen zu diesen drei Feldern). Beispiele sind unter anderem airtable.com und spreadsimple.com. Mit diesen Lösungen kann man auf der Grundlage von Tabellenanwendungen ähnlich wie MS Excel Webseiten und einfache Webanwendungen – beispielsweise zu Lernressourcen – erstellen.
Die Ressourcen, die Mike Taylor zusammengetragen und für diesen Vortrag verwendet hat, sind auf dieser Webseite verfügbar: https://elearningenvelope.spread.name/.
Mehr zur scil Summer School “Digitale Plattformen und Werkzeuge für Bildungsverantwortliche”.